Go Green !
Zehn nachhaltige Ideen für dein Fahrradgeschäft

Die Fahrradbranche hat beim Thema Nachhaltigkeit zwar etwas langsam begonnen, aber sie schaltet mittlerweile ein oder zwei grüne Gänge hoch. Während große Marken Umwelt-, Sozial- und Governance-Richtlinien (ESG) ausarbeiten und kleinere, agile Marken mit Innovationen glänzen, spielen auch Fahrradgeschäfte eine wichtige Rolle. 

Bist du schon dabei?

Falls nicht und du dich fragst, was du noch tun kannst, um deinen Beitrag zur Umwelt zu leisten, haben wir ein paar großartige Ideen für dich. Von den Marken, die du führst, über die Art und Weise, wie du deine Produkte verpackst, bis hin zur Ausstattung und Reinigung deines Fahrradgeschäfts – diese Liste enthält einige einfache Maßnahmen, die du sofort umsetzen kannst, und einige größere, potenziell bahnbrechende Konzepte. Wie immer sind wir sehr daran interessiert, von dir zu hören, was wir der Liste noch hinzufügen können.

1. Entwickle eine ESG-Richtlinie für deinen Fahrradeinzelhandel

Lass uns zuerst den Papierkram erledigen und dann zu den interessanteren Ideen kommen. Wir empfehlen dies als Ausgangspunkt, weil es ein solider Rahmen ist. Die Entwicklung einer ESG-Politik für dein Unternehmen ist eine Chance zu definieren, was für dich und deine Kunden wichtig ist. Daraus ergibt sich ein Rahmen, wie du die Elemente der Richtlinie umsetzen kannst.

Es ist ein großartiger Leitfaden, der dich auf dem richtigen Weg hält. Es ist auch eine Gelegenheit, deinen Kunden gegenüber transparent zu sein und deine Absichten zu verdeutlichen. Diese werden bei einer wachsenden, engagierten Stammkundschaft, die deine Bemühungen zu schätzen weiß, auf offene Ohren stoßen und dich zweifellos mit ihrer Loyalität belohnen.

2. Biete umweltfreundliche Fahrradmarken an

Wir haben bereits erwähnt, dass Fahrradmarken zunehmend einen nachhaltigeren Weg einschlagen. Zwar hat noch niemand eine 100%ige Kohlenstoffneutralität erreicht, aber die Bemühungen sind da.

Große Marken wie Trek betreiben ihren Hauptsitz und die gesamte Produktion in den USA mit erneuerbaren Energien. Sie finanzieren verantwortungsbewusste Wegesysteme für den öffentlichen Zugang, reduzieren Einwegplastik und verwenden recyceltes Plastik zur Herstellung von Fahrradzubehör wie Flaschenhaltern und Helmen.

In der Welt der Radsportbekleidung setzen Marken wie Santini zunehmend auf recycelte Stoffe und Garne (die Trikots der Weltmeister sind seit 2021 nachhaltig) und fortschrittliche Technologien, um Abfall zu reduzieren. Sie stellen begrenzte Produktserien aus Restbeständen her, entscheiden sich für kompostierbare TIPA-Verpackungen und beziehen ihre Produkte, wo immer möglich, aus der Region.

Und dann gibt es noch Unternehmen, die nicht so sehr Pioniere, sondern Erfinder sind. Auf der Taipeh Cycle Show im letzten Jahr wurde das Gerede lauter, als der taiwanesische Reifenhersteller Maxxis Seawastex vorstellte, ein Programm, das sich darauf konzentriert, alte, ins Meer geworfene Fischernetze in Nylonfäden zu verwandeln, um daraus Reifen herzustellen. Warten wir mal ab, was das bringt.

Start-ups wie antidot, eine zu 100 % biologisch abbaubare Fahrradreinigungsmarke aus Deutschland, zeigen, wie cool grün sein kann. Mit ihrer gesamten Produktion in einem Umkreis von 150 km und der Verwendung von 90 % erneuerbaren Rohstoffen und so viel recyceltem Kunststoff wie möglich leisten sie ihren Beitrag zu einem geringen CO2-Fußabdruck.

3. Angebot generalüberholter Fahrräder

So gut wie neu ist einfach retro. In anderen Lebensbereichen ist das schon seit Jahrzehnten angesagt (z. B. in Geschäften für Vintage-Kleidung, in Secondhand-Läden für wohltätige Zwecke und natürlich bei Autos), aber jetzt wird es auch in der Welt der Fahrräder groß.

Vorausgesetzt, die Fahrräder wurden in deinem Geschäft gründlich gewartet und du hast sie in einen fast neuwertigen Zustand versetzt, dann sind alle Gewinner. Die Kunden haben gewonnen, weil sie einen (fast) nagelneuen Satz Räder für einen Bruchteil des Preises bekommen haben. Du hast gewonnen, weil du bei einem geringen Kauf einen Gewinn erzielt hast (und du hast zweifellos einen Plan für die fortlaufende Wartung der Räder als Teil des Geschäfts einkalkuliert), und die Umwelt hat gewonnen, weil du wiederverwendest, statt zu verbrauchen.

4. Förderung von Fahrrädern für städtische Mobilitätsprojekte

Wahrscheinlich machst du das schon seit Jahren, aber wir fügen es nur der Vollständigkeit halber hinzu. Amsterdam, Kopenhagen, Utrecht… Seit Jahrzehnten sind diese Städte Vorreiter für die städtische Mobilität mit Pedalantrieb. Jüngere Städte wie Melbourne, Vancouver und Portland, Oregon, setzen zunehmend auf eine fahrradfreundliche Planung und Politik, aber es kann noch mehr getan werden.

Mache dich für diese Sache stark – setze dich bei deinem örtlichen Abgeordneten für die Sache ein, organisiere strategisch geplante Einkaufsfahrten, verteile Flugblätter und werde in deiner Gemeinde zu einem Verfechter des gesunden Menschenverstands.

5. Durchführung eines “Umweltaudits” in deinem Unternehmen

Wenn du nicht gerade in einer Großstadt wohnst und über die nötigen Ressourcen verfügst, ist es unwahrscheinlich, dass du eine einzige Person findest, die eine umfassende Umweltprüfung deines Unternehmens durchführt. Du wirst jedoch Zugang zu einem Elektriker oder einem Klempner haben, die in der Lage sind, zu ermitteln, wie effizient du Energie, Wasser und Abwasser nutzt.

Indem du energieeffizientere Glühbirnen und wassersparende Armaturen einführst, sparst du deinem Unternehmen Geld und hilfst, die Umwelt zu schonen. Es ist wichtig, irgendwo anzufangen, also nutze deine verfügbaren Ressourcen, um festzustellen, wie umweltfreundlich dein Unternehmen ist (oder nicht ist).

Aber es gibt noch viele andere Initiativen, die keinen Handwerker erfordern. Recycling, das Auswechseln der Fenster, um mehr natürliches Licht in das Gebäude zu lassen, das Flicken von Wärmeabzugslöchern und das endgültige Stoppen von Wasserlecks sind leicht zu erreichen. Dafür brauchst du keinen Experten, sondern nur jemanden, der sich umschaut, die Probleme erkennt und etwas dagegen unternimmt.

6. Verwandeln deines Jutebeutels in eine bewegliche Werbetafel

Was ist so neu an Einkaufstaschen mit Markenzeichen? Einzelhändler machen das schon seit Jahren!

Das stimmt schon, aber wir sprechen hier nicht von Plastiktüten mit deinem Logo oder Papiertüten mit einem Stempel deiner Marke. Wir sprechen von relativ kostengünstigen Segeltuchtaschen, die ein Leben nach dem Kauf führen werden. Sie werden zu robusten, zuverlässigen Büchereitaschen, Einkaufstaschen, Schwimmtrainingstaschen und wer weiß, was sie sonst noch tragen werden und wo sie es sonst noch tragen werden! Sie werden ein langes und erfolgreiches Leben führen und deine Marke in den Mittelpunkt stellen.

7. Biophilie in deinem Fahrradgeschäft einbeziehen

Biophilie ist das neue Modewort, aber es ist nur ein schicker Name für die Schaffung engerer Verbindungen mit der Umwelt. Wir Menschen lieben es, Grenzen zu überschreiten und Realitäten neu zu definieren. Am gesündesten sind wir jedoch, wenn wir der Natur nahe sind. Bringe also die Natur zu dir.

Öffne die Fenster und lasse frische Luft herein (statt einer Klimaanlage), wann immer es möglich ist. Wende dich an deinen örtlichen Blumenhändler oder deine Gärtnerei und hole dir ein paar schöne Grünpflanzen ins Haus. Warum versuchst du nicht, eine Art lokale Cross-Promotion auszuhandeln? Du bekommst die Pflanzen umsonst, wenn du dafür wirbst, woher sie kommen. 

8. Schreddern deiner Papierverpackungen zu Mulch

Wenn wir von Grünzeug sprechen, denken wir an die Kreislaufwirtschaft. Wahrscheinlich kommt ein ständiger Strom von Pappe und Papier in dein Geschäft und verlässt es schließlich über die Recyclingtonne. Vielleicht kannst du sogar noch einen Schritt weiter gehen.

Investiere erstens in einen guten Aktenvernichter, der die Menge des entsorgten Papiers erheblich reduzieren kann. Zweitens: Hast du eine kommunale Gartenorganisation, einen Schulgarten oder eine andere gemeinnützige grüne Initiative? Pappe eignet sich hervorragend als Mulch, also frage nach, ob du anderen Anwohnern helfen kannst.

9. Grün reinigen

Wir haben bereits Reinigungsmittel für Fahrräder erwähnt, aber wie sieht es mit Reinigungsmitteln für Geschäfte aus?

Von der Reinigung der Personaltoiletten und der Küche bis hin zum Abwischen von Böden, Bänken und Fenstern – es ist einfach (und billig), umweltfreundlich zu sein. Lasse die Chemikalien weg und ersetze sie durch etwas so Einfaches wie eine Lösung aus Essig und Wasser. Wenn dir der Geruch nicht zusagt, füge einfach frischen Zitronensaft oder einige ätherische Öle hinzu. Andernfalls gibt es in den Supermarktregalen weitere umweltfreundliche Optionen.

10. Kommunizieren deiner ESG-Bemühungen mit den Kunden

Sage laut und stolz, was du für die Umwelt tust. Das wird bei den Kunden gut ankommen. Sei auch offen für ihre Ideen – ermutige deine Gemeinschaft, Vorschläge zu machen; man weiß nie, wohin das führen und welche Türen sich dadurch öffnen könnten.

Das Team von BikeExchange ist für dich da. Wenn du bestimmte Marken kennenlernen möchtest, mehr Informationen über eine dieser Ideen wünschst oder Verbindungen zu anderen Fahrradgeschäften suchst, von denen wir wissen, dass sie in diesem Bereich fantastische Arbeit leisten, wende dich an uns!